Beáta Wagner-Nagy vom Institut für Finnougristik/Uralistik der Universität Hamburg beleuchtet bei einer VLACH Lecture an der ÖAW das…
Komplexe Identitäten
Die Art, wie Ägypten die südliche Levante während der Späten Bronzezeit kontrollierte, ist Gegenstand der aktuellen wissenschaftlichen Debatte. Vorrangig geht es um die Frage, ob in der südlichen Levante ägyptisches Personal vor Ort lebte, oder die ägyptische Art der Herrschaft von lokalen Kanaanitern imitiert wurde. Was spricht für eingebettetes Wissen, das auf die Präsenz von in Ägypten sozialisierten Individuen hinweist, und was deutet eher auf die Nachahmung ägyptischer Praktiken durch die lokale, kanaanitische Bevölkerung hin?
Katharina Streit vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW widmet dieser Debatte ihren – in hybrider Form präsentierten – Vortrag zum Thema „Intricate identities – Identifying Egyptians in the archaeological record of southern Levant during the Late Bronze Age“. Sie analysiert die archäologischen Daten mit einem Fokus auf Hinweise einer tatsächlichen Präsenz von Ägypter/innen. Sie verwendet keramische und architektonische Daten und wertete Begräbnispraktiken, Detailfunde und schriftliche Quellen aus.